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Ob Tag oder Nacht, egal, Hauptsache Nebel!

Reden wir über Nebel.

 

Es gibt den gewöhnlichen Nebel vor der Haustür, keine 1000 Meter weg. Das Spektakel, das er veranstaltet, sollte man nicht geringschätzen! Hier gilt: Sei zur rechten Zeit am rechten Ort und vermassel es dann nicht. Das Schauspiel ist oft rasch vorbei.

 

Und dann gibt es die vielen unterschiedlichen Nebel, die in den unendlichen Weiten des Weltalls (in Gedanken bitte die Enterprise-Melodie mitsummen...) ihr verborgenes Spektakel abliefern. 

 

Ein wirklich dankbarer Kandidat für einen ersten Versuch, Nebel (nicht Schweine) im Weltall abzulichten ist zweifellos der Kaliforniennebel. 

 

 

Kaliforniennebel NGC 1499 - Version 2 (Astro Pixel Processor + PS CC)
Kaliforniennebel NGC 1499 - Version 2 (Astro Pixel Processor + PS CC)
Kaliforniennebel - Version 1                                          (Deep Sky Stacker + PS CC)
Kaliforniennebel - Version 1 (Deep Sky Stacker + PS CC)

 

1000 Lichtjahre entfernt: das ist verglichen mit anderen DSO gar nicht mal so weit: Der Kaliforniennebel ist in dieser Hinsicht ausgesprochen dankbar. Schön groß, schön hell und leicht zu finden, im Sternbild Perseus. Meine Aufnahme ist im Februar 2021 entstanden, bei sternenklarer (sehr kalter) Nacht mit dunklem Himmel (in Hohenpeissenberg). Ab April ist NGC 1499 (von meinem Standort aus) nicht mehr zu sehen. Selbst, wenn meine Versuche erfolgreich wären, die hohen Bäume der Nachbarn zu roden: die Zeit des California Nebula ist wieder im Herbst.

 

Die Bilder zeigen übrigens zwei Versionen, die aus dem identischen Rohmaterial entstanden sind. Version 1 mit Deep Sky Stacker und Photoshop CC, Version 2 mit Astro Pixel Processor und ebenfalls Photoshop. Was lerne ich daraus? Nun ja… Ich lerne ständig dazu, und ich stelle zunehmend fest, dass mir manches besser gefällt, manches weniger gut. Meine sehr grundlegende Erkenntnis bis dato lautet: Weniger ist mehr. Aber es fällt mir nicht immer leicht, mich daran zu halten. 

 

Version 2 ist intensiver, kräftiger, leuchtender, aber trotzdem ist Version 1 mein Favorit. Das liegt vor allem daran, dass es mein allerstes Bild von diesem Nebel ist. Und ich (immer noch) baß erstaunt bin, wie gut die Subs gelungen sind.

 

Aufgenommen mit dem Star Adventurer, einer 300mm-Foto-Optik und am Nachthimmel ohne GoTo beim ersten Versuch gefunden, mit dem Leuchtpunktsucher. Wenn`s sonst niemand macht, klopf ich mir halt selbst auf die Schulter. (Und ja, beim ersten Versuch war nur der halbe Nebel drauf – aber hej – kann ja nicht alles klappen!)  

 

Das Lob hab ich vor allem deshalb verdient, weil ich damit ein leuchtendes Beispiel für alle bin. Weil - wenn ich es schaffe – kann es jeder! Und genau so isses auch. Einfach machen. Starry Nights!