Der Elefantenrüsselnebel verfolgt mich schon eine ganze Weile. Ehrlicherweise muss ich einräumen, dass es sprachlich (und faktisch) richtiger ist zu sagen: ICH verfolge den Nebel, und das schon seit einer ganzen Weile, mit dem naheliegenden Ziel, ein vernünftiges Bild von ihm zu machen.
Seit ich mir im Frühsommer Schmalbandfilter gekauft habe (die neuen CMOS-optimierten Filter von Baader) sowie eine Monokamera (ASI 294MM Pro) bin ich auf diesem Weg ein gutes Stück vorangekommen, ohne aber vollständig zufrieden zu sein. Es gibt immer was zum Verbessern, in diesem Fall würde ich es gerne mit 1x1 Binning versuchen, wovon ich mir mehr Details verspreche. Gleichzeit sinkt dann allerdings die Bittiefe von 14 auf 12... Ob das dann also was bringt.... ich werde es posten, sobald es soweit ist. Das wird aber noch dauern.
Die Infos zum obigen Bild:
Refraktor TSApo 71Q Astrograph 350mm f/5
ASI 294 MM Pro - Narrowband - 2x2
ASI 120 MM Mini + 50mm Guidescope
Skywatcher HEQ 5 Synscan
Ha 76x 200s + 16x300s (5h 33min)
OIII 93x300s (7h 45min)
SII 51x300s (4h 15min)
Gesamtbelichtungszeit: 17h 33min
Gain 121
Baader Narrowband (Cmos optimized) 6nm
aufgenommen in Griechenland/Peloponnes (August) & Schondorf (September)
12./13./14./15./17./18.August 2021 & 2./3./4.September 2021
Hier zum Vergleich die entwickelte Fassung der SHO-Hubble-Palette (in Graustufen, offensichtlich...) und ein Ha-Single-Lightframe (unbearbeitet).
Im Bild unten gut zu erkennen: das Ampglow der 294MM, das Verstärkerglühen. Lässt sich mit Darkframes allerdings problemlos beseitigen.
Meine ersten Versuche mit dem Elefantenrüsselnebel habe ich mit der ASI294 MC Pro unternommen, gleiches Teleskop und gleiche Montierung. Vorteil sind die realistischen Farben, insbesondere der Sterne, allerdings säuft der Nebel da leider zwangsläufig etwas ab. (Bild unten) Kriegt auf meiner Wein-Skala trotzdem mal 92/100. :-)
Und dann habe ich, in einer weiteren Version, die "echten" Sterne (die mit den "richtigen" Farben) kombiniert mit den Schmalbandaufnahmen. Heisst konkret: Erst Schmalband kombiniert zur Hubble-Palette, also SHO: Sulfur II = rot, Hydrogen alpha = grün, Oxygen III = blau - und anschließend in Photoshop die echten RGB-Sterne dazu...
Das Prozedere dafür ist etwas umständlich, wenn ich Zeit habe, schreibe ich dazu ein ausführliches Tutorial (leider habe ich viel zu wenig Zeit für das alles hier), die Kurzform geht so: Die (z.B. in Astro Pixel Processor) integrierten Kanäle (Ha, OIII, SII, RGB) erst aufeinander registrieren (ebenfalls in z.B. APP), dann mit der kostenlosen Software Starnet++ von den Sternen befreien. In Photoshop ьber Bildberechnungen das RGB-Bild MIT Sternen von dem OHNE Sterne abziehen, man erhält ein Bild NUR Sterne. Dann aus den starless-Versionen von Ha, OIII und SII in APP mit dem Combine Tool ein SHO-Bild (Hubble-Palette) errechnen.
Dieses Bild plus das Nur-Sterne-Bild in Photoshop laden und beides kombinieren. Es ist leider ein bißchen komplizierter als es sich liest. Ich habe das auch nicht nicht bis ins letzte Detail raus, wie gesagt: Beizeiten gibts vielleicht ein Tutorial dazu. :-)
Ach so... und weil kochen meine ZWEITE Leidenschaft ist (neben Wein und Fussball und etwa sieben anderen Sachen) , ist es naheliegend, hin und wieder Sterneküche aufzutischen. Auf diese Weise ist der "Elephant Trunk Burger" entstanden. Echte "star cuisine" eben.
Übrigens eine Reminiszenz an "Die Glücksritter", in denen Eddie Murphy gegen Ende des Filmes im Zug Elefantensülze anbietet. Ein Witz, natürlich.
Der Elefantenburger ist mein Beitrag zur "Sterneküche".