Der California Nebula war eines der ersten Deep Sky Objekte, die ich fotografiert habe. Den ersten Versuch habe ich seinerzeit mit meiner Canon 6Da und dem 300mm Nikon Tele unternommen, als Montierung diente der mobile StarAdventurer. Das Bild ist ganz unten auf dieser Seite zu sehen.
Die aktuelle Version habe ich am 6. Januar 2022 aufgenommen, in einer der seltenen klaren Nächte dieses Winters. Kamera war meine ASI 294MM Pro - und es war einer der ersten Einsätze für meine neuen 36mm L-RGB-Filter von Baader. Auch der neue Ha-Ultra-Narrowbandfilter von Baader kam zum Einsatz. Bin noch am Ausprobieren - leider ist das System mit dem SW Esprit 100 ED noch nicht frei von Halos.
Die Animation geschah ähnlich wie beim Flaming Star Nebula, allerdings habe ich ein paar entscheidende Verbesserungen im Workflow gefunden. Werde ich beizeiten mal im Blog posten. Bleibt dennoch eine mühsame Geschichte. Die allerdings recht cool aussieht. Danke an dieser Stelle erneut an @kevins astrophotography bei Instagram für die Inspiration. Und an Frank Temme für die Musik, die es mir ermöglicht, das ganze ohne Stress mit Urheberrechtsverletzungen bei YouTube hochzuladen.
Wer sich für die Details interessiert: Brennweite 550mm - HEQ 5 Pro
Belichtungszeiten:
15 x Ha 200s
10 x Luminanz 120s
10 x Rot 120s
9 x Grün 120s
10 x Blau 120s
Der Flaming Star Nebula ist ein sehr beeindruckendes Nebelgebiet. Es matcht in seiner Ausdehnung sehr gut mit der Brennweite des Esprit 100 ED, den ich seit dem Spätsommer im Einsatz habe. Die Gesamtbelichtungszeit der Ultra Schmalband-Aufnahmen (Ha, SII & OIII) beträgt etwa elf Stunden.
Kamera: ASI 294 MM Pro. Entwickelt in der Hubble-Palette.
Das Bild habe ich als Ausgangsbasis genommen für meinen ersten Versuch, die Sterne rund um den Nebel zu animieren. Dazu inspiriert hat mich (bei Instagram) @kevins_astrophotography. Seine Animationen sind sensationell - soweit bin ich noch nicht. Ich arbeite dran. Diesen ersten Versuch habe ich mit Photoshop unternommen. Nicht perfekt und mit einiger Luft nach oben - aber so what... Ich entdecke in der Astrofotografie ständig neue Herausforderungen - und ich lerne jedes Mal dazu...
Die Animation - siehe link unten - besteht aus 21 Photoshop-Ebenen. Um die Animation umsetzen zu können ist es sinnvoll, zuvor mit Hilfe von StarNet++ die Sterne aus den einzelnen Summenbildern von Ha, SII und OIII zu entfernen. Man erhält dann ein Bild mit und eines ohne Sterne. Anschließend kann man über den Füllmodus "Subtrahieren" die Bilder neu berechnen und erhält ein Bild, auf dem nur noch die Sterne der einzelnen Kanäle enthalten sind. Für die Animation habe ich schließlich Sterne aus dem Ha-Kanal verwendet.
In Summe besteht die Animation aus dem sternlosen Nebel sowie 20 (Stern)Ebenen, in denen ich einzelne, mit der Hand ausgewählte Sterne animiert und übereinander gelegt habe. Eine erstaunlich zeit- und rechenintensive Beschäftigung. Wer es selbst ausprobieren möchte (was kein Hexenwerk ist), sollte auf jeden Fall Geduld mitbringen.
Das Ergebnis ist, darauf möchte ich ausdrücklich hinweisen, keinesfalls dokumentarisch. Die Sterne bewegen sich "in echt" keineswegs so wie in meiner Animation. Mir gefällt aber der künstlerische Aspekt - und vor allem, der erstaunliche 3-D-Effekt.
Die Musik dazu stammt von meinem Kollegen und Freund Frank Temme - danke Frank!
First Session 1./2.1.2022
Esprit 100ED + Baader Ultra Narrowband Ha, SII, OIII Cmos optimized
36mm ungefasst
42xHa 200s = 140min
41xSII 200s = 137 min 20s
32xOIII 200s = 106min 40s
6h 24min
Second Session 6./7.1.2022
Esprit 100ED + Baader Ultra Narrowband Ha, SII, OIII Cmos optimized
36mm ungefasst
20xHa 300s = 100min
16xOIII 300s = 80min
20xSII 300s = 100min
4h 40min
Session 1 + Session 2 = 11h 4min
2. Dezember 2021
Andromeda ist jetzt, in Herbst und Winter, ein erstklassiges Ziel. Einerseits. Andererseits ist das Wetter konsequent dermaßen schlecht, sodaß man nicht nur Andromeda nicht fotografieren kann, sondern auch sonst nichts. Außer Wolken. Also ist Zeit, um die ganzen Aufnahmen aus dem Oktober nochmal durchzugehen und neu (oder anders) zu entwickeln. Gibt immer wieder was zu Endecken dabei... Damit bin ich auch noch eine Weile beschäftigt. Gut so, das Wetter ist nämlich auch noch eine ganze Weile schlecht...
Diese Version von M31 ist meine erste kombinierte LHaLRGB-Aufnahme mit der ASI 294MM Pro und dem Esprit 100 ED. Gesamtbeichtungszeit so um die fünfeinhalb Stunden. Bearbeitung in Astro Pixel Processor und Photoshop.
Luminanz: 60x60s
Ha: 45x120s
R/G/B: 60x60s
Gain 121
Offset 30
Bin 2x2
Aufgenommen am 10.10.2021 in Schondorf/Ammersee
28. November 2021
Der Elefantenrüsselnebel verfolgt mich schon eine ganze Weile. Ehrlicherweise muss ich einräumen, dass es sprachlich (und faktisch) richtiger ist zu sagen: ICH verfolge den Nebel, und das schon seit einer ganzen Weile, mit dem naheliegenden Ziel, ein vernünftiges Bild von ihm zu machen.
Seit ich mir im Frühsommer Schmalbandfilter gekauft habe (die neuen CMOD-optimierten Filter von Baader) sowie eine Monokamera (ASI 294MM Pro) bin ich auf diesem Weg ein gutes Stück vorangekommen, ohne aber vollständig zufrieden zu sein. Es gibt immer was zum Verbessern, in diesem Fall würde ich es gerne mit 1x1 Binning versuchen, wovon ich mir mehr Details verspreche. Ob das dann so sein wird - ich werde es posten, sobald es soweit ist. Das wird aber noch dauern.
Die Infos zum obigen Bild:
Refraktor TSApo 71Q Astrograph 350mm f/5
ASI 294 MM Pro - Narrowband - 2x2
ASI 120 MM Mini + 50mm Guidescope
Skywatcher HEQ 5 Synscan
Ha 76x 200s + 16x300s (5h 33min)
OIII 93x300s (7h 45min)
SII 51x300s (4h 15min)
Gesamtbelichtungszeit: 17h 33min
Gain 121
Baader Narrowband (Cmos optimized) 6nm
aufgenommen in Griechenland/Peloponnes (August) & Schondorf (September)
12./13./14./15./17./18.August 2021 & 2./3./4.September 2021
Hier zum Vergleich die entwickelte Fassung der SHO-Hubble-Palette (in Graustufen, offensichtlich...) und ein Ha-Single-Lightframe (unbearbeitet).
Im Bild unten gut zu erkennen: das Ampglow der 294MM, das Verstärkerglühen. Läßt sich mit Darkframes allerdings problemlos beseitigen.
Meine ersten Versuche mit dem Elefantenrüsselnebel habe ich mit der ASI294 MC Pro unternommen, gleiches Teleskop und gleiche Montierung. Vorteil sind die realistischen Farben, insbesondere der Sterne, allerdings säuft der Nebel da leider zwangsläufig etwas ab. Kriegt auf meiner Wein-Skala trotzdem mal 93/100. :-) Und - ich habe die Sterne mit den richtigen Farben kombiniert mit den Schmalbandaufnahmen, um IC 1396 in der Hubble-Palette abzubilden - bei gleichzeitig korrekten Sternfarben. War ein ziemliches Gefrickel.
Das Prozedere dafür ist etwas umständlich, wenn ich Zeit habe, schreibe ich dazu ein ausführliches Tutorial (leider habe ich viel zu wenig Zeit für das alles hier), die Kurzform geht so: Die (z.B. in Astro Pixel Processor) integrierten Kanäle (Ha, OIII, SII, RGB) erst aufeinander registrieren (ebenfalls in z.B. APP), dann mit der kostenlosen Software Starnet++ von den Sternen befreien. In Photoshop über Bildberechnungen das RGB-Bild MIT Sternen von dem OHNE Sterne abziehen, man erhält ein Bild NUR Sterne. Dann aus den starless-Versionen von Ha, OIII und SII in APP mit dem Combine Tool ein SHO-Bild (Hubble-Palette) errechnen.
Dieses Bild plus das Nur-Sterne-Bild in Photoshop laden und beides kombinieren. Es ist leider ein bißchen komplizierter als es sich liest. Ich habe das auch nicht nicht bis ins letzte Detail raus, wie gesagt: Beizeiten gibts vielleicht ein Tutorial dazu.
Und hier meine beiden finalen Versionen von IC 1396, die mir bisher am besten gefallen. Der Unterschied zum Bild oben besteht im Wesentlichen darin, dass im Bild unten die Sternfarben aus der Integration der OSC-Kamera stammen. Im Bild oben habe ich (glaube ich) die Sterne des Ha-Kanals genommen.
Ach so... und weil kochen eine weitere Leidenschaft von mir ist, ist es naheliegend, hin und wieder Sterneküche aufzutischen. Auf diese Weise ist der "Elephant Trunk Burger" entstanden. Echte "star cuisine" eben.
Übrigens eine Reminiszenz an "Die Glücksritter", in denen Eddie Murphy gegen Ende des Filmes im Zug Elefantensülze anbietet. Ein Witz, natürlich.
Der Elefantenburger ist mein Beitrag zur "Sterneküche".
17. April 2021
M 51 ist im April ein dankbares Motiv. Steht hoch am Himmel und ist, naja, einigermaßen hell. Die Galaxie ohne GoTo zu finden ist allerdings nicht so ganz easy. Habs mit dem Skywatcher Star Adventurer ein paarmal probiert, aber das ist schon etwas nervig...
Aber klar, je besser man sich am Himmel auskennt, desto eher wird mans finden... :-)
WENN man sie gefunden hat, die verdammte Galaxie - dann sieht sie ausgesprochen hübsch aus. Ich finde, sie könnte auch "Schnecken-Galaxie" heissen.
Die gestrige Nacht war überraschenderweise wolkenlos. Zumindest bis etwa 4 Uhr morgens. Eine tolle Gelegenheit, mein neues Teleskop erstmals auszuprobieren: Ein Skywatcher Newton PDS 150/750mm, mit Baader Chroma-Korrektor. Ziel: M51. Steht senkrecht am Himmel, geht wunderbar vom Garten aus. Da stören selbst die Laternen nicht. Um Störlicht zu reduzieren hab ich den Moon & Skyglow Filter von Baader installiert.
Störlicht hatte ich trotzdem, auf dem kleinen Bild kann mans ein bißchen sehen. Ließ sich nicht komplett reparieren. Offenbar dringt in einer bestimmten Position des Newtons Licht auf den Sensor. Bis ca. 2 Uhr ist das auf den Subs zu erkennen. Das sieht dann aus wie auf dem Bild unten.
Gegen 2 Uhr habe ich einen Meridian Flip gemacht und das Teleskop geschwenkt. Auf den Bildern, die ich anschließend gemacht habe, ist kein Störlicht mehr erkennbar. ??? Wo kommt das her? Vielleicht Reflexionen des Filters??? Werde das auf jeden Fall im Auge behalten.
Insgesamt habe ich 84 lights à 210 Sekunden aufgenommen, von denen 39 den Fehler haben. Habe dann die "guten" 45 Subs in Astro Pixel Processor gestackt. Das Ergebnis ist das Bild ganz oben. Für den ersten Einsatz des Scopes bin ich damit sehr happy. Auch wenn die Sterne am Rand, die ich weggeschnitten habe, alles andere als rund waren...
Hier die Details:
Newton 150/750mm
ASI 294 MC Pro mit Baader Moon & Skyglow Filter bei -5°C
Skywatcher HEQ 5 GoTo
Belichtungszeit 210s
84 subs (davon 45 "gute")
gain 200
offset 13
dazu darks, flats, darkflats, bias frames
Astro Pixel Processor + Photoshop CC
11.4.2021
M101 - die Pinwheel Galaxie.
Zu finden an der Deichsel des Großen Wagens, zum Beispiel mit Hilfe der App Sky Guide.
Mit bloßem Auge ist M101 nicht zu erkennen. Das Auffinden mit Montierungen ohne GoTo ist daher etwas anspruchsvoller. Mit Geduld bei der Suche gelingt es aber.
Ich hatte die Geduld in diesem Fall nicht.War aber dank GoTo auch nicht nötig. Wobei es mich einige Geduld gekostet hat, das Prinzip "GoTo" zu verstehen. Mehr dazu demnächst.
Mein Setup
Skywatcher HEQ 5
Skywatcher Newton 150/750 P (ausgeliehen)
ASI 294 MC Pro mit Baader Moon & Skyglow-Filter
84 Subs à 210s
30 darks
50 flats, dark flats & bias frames
Stacking mit Astro Pixel Processor
Finish mit Photoshop CC
5.4.2021
M97 oder NGC 3587 - der Eulennebel
Ich sag's ganz ehrlich - ich bin ein Riesenfan von diesem Ding. Es ist ein erfreulich abgefahrenes Erlebnis, wenn man nach erfolgreichem Star-Alignment diesen Eulennebel ansteuert. Also - der Moment, in dem in der Mitte des PC-Screens dieses runde Dings auftaucht. OK, ich bin noch recht neu in der Astrofotografie - aber dieser Moment des Entdeckens, noch dazu von etwas so ungewöhnlich Aussehendem: Das fasziniert mich noch in der Erinnerung. Ich weiß nicht, wie schwer es ist, M97 ohne GoTo zu finden. Aber ich glaube: ziemlich. Jedenfalls mit einem Teleskop, das ein bißchen Brennweite hat. Und so ein Teleskop braucht man, um die Eule halbwegs ansehnlich abzulichten. 750mm ist eigentlich fast schon zu wenig, einerseits. Andererseits sieht die grüne Eule mit ihren beiden Augen mitten in der Finsternis zwischen den Sternen schon recht cool aus, auch mit nur 750mm Brennweite. Meine Meinung.
Mein Setup
Skywatcher HEQ 5
Skywatcher Newton 150/750 P (ausgeliehen)
ASI 294 MC Pro (keine Filter)
ca. 50 Subs à 210s
20 darks
50 flats, dark flats & bias frames
Stacking mit Astro Pixel Processor
Finish mit Photoshop CC
12.2.2021
California Nebel
Habe ich in Hohenpeissenberg aufgenommen, wo der Himmel noch etwas dunkler ist als hier bei mir zuhause. Mit dem Star Adventurer und der Canon 6Da. Der Nebel an sich ist tatsächlich nicht so schwer zu finden, auch ohne GoTo. Daher: Im Winter - ein Top DSO zum Fotografieren.
Mein Setup
Canon 6Da
Skywatcher Star Adventurer
Nikon 300mm f/4
UHC-Filter (Astronomik Clip-Filter)
SUBS: 185 x 120s
21 bias
30 darks
18 flats
Stacking mit Astro Pixel Processor
Finish mit Photoshop CC